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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 31

1907 - Leipzig : Freytag
31 guten Speisen und Getrnken. Als die Frau vernahm, wer der Soldat gewesen war, erschrak sie sehr und ging in das Lager, um Abbitte zu tun. Rudolf aber gab ihr keine andere Strafe, als da sie den Vorfall in Gegenwart der versammelten Offiziere erzählen mute. Als Kaiser Rudolf sein Ende nahe fhlte, bestieg er sein Ro, um nach Speier zu reiten, wo die Begrbnissttte der alten deutschen Kaiser war. Aber der Tod ereilte ihn schon zu Germersheim. Er wurde im Dom zu Speier beigesetzt. 17. Wilhelm Tel! und die Eidgenossen. Die Grausamkeiten der Vgte. Die Schweiz gehrte ehemals zum Deutschen Reiche. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unter- Abb, 15. Rtli am Vierwaldsttter See. (Nach einer Photographie.) walden erkannten keinen andern Herrn der sich als den deutschen Kaiser. Aber Kaiser Albrecht wollte sie an sterreich bringen. Da die Schweizer sich weigerten, schickte er grausame Vgte (Beamte) in das Land, die die Bewohner hart bedrckten. Die beiden schlimmsten hieen Geler und 3*

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 25

1907 - Leipzig : Freytag
25 Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; unten, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren. 14. Friedrich Larbarossa. Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmter Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufischeu Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern. Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 32

1907 - Leipzig : Freytag
32 Landenberg. In Urt lieen sie eine feste Burg bauen und nannten sie Zwing-Uri", weil sie die Schweizer unter das Joch der Vgte zwingen sollte. Die Bewohner selbst muten mit an ihrem Kerker bauen. Selbst schwache Greise wurden dazu gezwungen. Und wenn sie nicht mehr arbeiten konnten, wurden sie gescholten. In Schwyz wohnte ein reicher und angesehener Landmann, Namens Werner Staussacher. Dieser sa eines Tages vor seinem neuen stattlichen Hause und freute sich seines Besitzes. Da ritt gerade der Vogt des Weges und, obgleich er es wohl wute, fragte er, wem das Haus gehre. Stauffacher, der die bse Absicht wohl durchschaute, sprach demtig: Dies Haus gehrt meinem Herrn, dem Kaiser, und Euch, seinem Vogte, ich aber habe es nur als Lehen." Trotz dieser bescheidenen Antwort wurde der Vogt zornig und sprach: Ich will aber nicht, da der Bauer sich so schne Huser baue, und werde es in Zukunft euch verwehren." Ein anderer Landmann zu Uuterwaldeu, Namens Hein-rieh von Melchthal, sollte wegen eines geringen Vergehens ein Paar Ochsen an den Vogt abliefern. Sein Sohn Arnold von Melchthal pflgte gerade mit den Tieren auf dem Felde, als der Knecht des Vogtes kam, um sie zu holen. Dabei sprach er hhnisch: Wenn der Bauer Brot essen will, so soll er sich selbst vor den Pflug spannen." Darber wurde Abb. 16. Die Tellkapelle am Fue des groen Axenberges (Tellplatte).

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 55

1907 - Leipzig : Freytag
55 guten Speisen und Getrnken. Als die Frau vernahm, wer der Soldat gewesen war, erschrak sie sehr und ging in das Lager, um Abbitte zu tun. Rudolf aber gab ihr keine andere Strafe, als da sie den Vorfall in Gegenwart der versammelten Offiziere erzählen mute. Als Kaiser Rudolf sein Ende nahe fhlte, bestieg er sein Ro, um nach Speier zu reiten, wo die Begrbnissttte der alten deutschen Kaiser war. Aber der Tod ereilte ihn schon zu Germersheim. Er wurde im Dom zu Speier beigesetzt. 32. Wilhelm Cell und die Eidgenossen. Die Grausamkeiten der Vgte. Die Schweiz gehrte ehemals zum Deutschen Reiche. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unter- Abb. 23. Rtli am Vierwaldsttter See. (Nach einer Photographie.) walden erkannten keinen andern Herrn der sich als den deutschen Kaiser. Aber Kaiser Albrecht wollte sie an sterreich bringen. Da die Schweizer sich weigerten, schickte er grausame Vgte (Beamte) in das Land, die die Bewohner hart bedrckten. Die beiden schlimmsten hieen Geler und

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 56

1907 - Leipzig : Freytag
56 Landenberg. In Uri lieen sie eine feste Burg bauen und nannten sie Zwiug-Uri", weil sie die Schweizer unter das Joch der Vgte zwingen sollte. Die Bewohner selbst muten mit an ihrem Kerker bauen. Selbst schwache Greise wurden dazu gezwungen. Und wenn sie nicht mehr ar-beiten konnten, wurden sie gescholten. In Schwyz wohnte ein reicher und angesehener Landmann, Namens Werner Stanssacher. Dieser sa eines Tages vor seinem neuen stattlichen Hause und freute sich seines Besitzes. Da ritt gerade der Vogt des Weges und, obgleich er es wohl wute, fragte er, wem das Haus gehre, taufteteher, der die bse Absicht wohl Abb. 24. Die Tellkapelle am Fue des groen Axenberges (Tellplatte). durchschaute, sprach demtig: Dies Haus gehrt meinem Herrn, dem Kaiser, und Euch, seinem Vogte, ich aber habe es nur als Lehen." Trotz dieser bescheidenen Antwort wurde der Vogt zornig und sprach: Ich will aber nicht, da der Bauer sich so schne Huser baue, und werde es in Zukunft euch verwehren." Ein anderer Landmann zu Uuterwalden, Namens Hein-rieh von Melchthal, sollte wegen eines geringen Vergehens ein Paar Ochsen an den Vogt abliesern. Sein Sohn Arnold von Melchthal pflgte gerade mit den Tieren auf dem Felde, als der Knecht des Vogtes kam, um sie zu holen. Dabei sprach er hhnisch: Wenn der Bauer Brot essen will, so soll er sich selbst vor den Pflug spannen." Darber wurde

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; und:it, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren. 29. Friedrich Barbarossa. Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmtet Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufifchen Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe, seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern. Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 105

1889 - Leipzig : Freytag
105 4. Das Konzil zu Konstanz. 14141418. Konstanz, damals freie Reichs-ftabt, vermochte die Menge von Besuchern, deren Zahl zeitweise mehr als 100000 betragen haben soll, nicht zu fassen, und deshalb entstand auerhalb der Mauern eine weithin sich erstreckende Zeltstadt voll bewegten Lebens und lustigen Treibens. Aus allen christlichen Lndern waren nicht nur Geistliche, Fürsten und Gesandte der Universitten, sondern auch Abenteurer, Possenreier, Gaukler und Gauner erschienen; man hrte an 30 Sprachen. Zunchst handelte es sich darum zu entscheiden, wer Papst sein solle. Man bestimmte, da nicht nur Bischfe und bte, sondern auch Doktoren der Theologie und beider Rechte, Fürsten und Abgesandte, sowie alle Priester abstimmten, und zwar nicht nach Kpfen, sondern nach den vier Nationen der Deutschen, Franzosen, Englnder und Italiener, zu welchen 1416 die Spanier als fnfte hinzukamen. Johann Xxiii., der allein erschienen war, aber ans Furcht vor einer Untersuchung verkleidet die Flucht ergriffen hatte, wurde bei Schaffhausen erkannt und zurckgebracht, ab-gesetzt und fnf Jahre gefangen gehalten. Der andere Papst dankte freiwillig ab, und der dritte, welcher die ganze Welt in Bann that, hielt sich mit geringem Anhange noch einige Jahre in Spanien, starb aber, 90 Jahre alt, 1424. Hierauf whlte man Martin V., einen fein gebildeten, aber auch entschlossenen und gewandten Italiener, zum Papste. Dieser schlo mit den ein-zelnen Nationen besondere Vertrge (Konkordate) und versprach, kirchliche bel-stnde zu beseitigen; dann erklrte er die Kirchenversammlung (1418) fr geschlossen. Als er in golddurchsticktem Megewande und weier Mitra (Insul s. Fig. 43) Konstanz verlie, fhrte der Kaiser sein weies Pferd, drei hohe Reichsfrsten hielten die Zipfel der Scharlachdecke, und vier Grafen trugen einen Baldachin (Traghimmel). 5. Hus und die Hustten. Bereits 1415 hatte man das Urteil der Hus gefllt. Kaum war er wenige Wochen in Konstanz, so wurde er. trotz des Geleits-briefs, verhaftet. Sigismund wollte anfangs sein Wort halten, lie sich aber belehren, da er einem Ketzer gegenber dazu nicht verpflichtet sei. Hus. der in dem ungesunden Kerker von schleichender Krankheit ergriffen wurde, lie sich nicht zum Widerrufe bewegen; darauf wurden zuerst seine Bcher, und dann er selbst verbrannt (6., nach heutigem Datum 14. Juli 1415). Seine Asche warf man in den Rhein, damit sie bei seinen Anhngern, den Hustten, nicht zu einem Gegenstande der Verehrung werde. Im nchsten Jahre litt auch sein Freund Hieronymus, der anfangs Widerruf geleistet, denselben aber in Reue und Scham zurckgenommen hatte, an der nmlichen Stelle den Feuertod. Das Schicksal des Hus rief bei seinen Anhngern in Bhmen die heftigste Erbit-terung hervor, und es entbrannte ein grausamer Religionskrieg, derhnsiten-krieg 14191436, durch welchen auer Bhmen auch Bayern, Franken, Brandenburg und andere Teile Deutschlands verheert wurden. Endlich gestand man ihnen auf der Kirchenversammlung zu Basel ihre Hauptforderungen

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 104

1889 - Leipzig : Freytag
104 Rom zurck; aber bei der bald darauf erfolgenden Neuwahl wurde sowohl in Rom als in Avignon ein Papst gewhlt, und so entstand, da einer den andern in Bann that, eine Kirchenspaltung und mit ihr groe Unordnung und . Zerrttung in der Christenheit. Eine Kirchen- Versammlung zu Pisa wollte das bel be-fettigen, indem es die beiden Ppste absetzte W- und einen neuen whlte; da aber die Ab-(V gesetzten sich darum nicht kmmerten, so war (Vm* 9wn das bel nur noch grer geworden, denn e#ha**"lan hatte jetzt drei Ppste. Nun hoffte man Dom Kaiser Sigismund Abhilfe, und dieser fipft bestimmte den in Rom thronenden Papst y' Johann Xxiii., ein allgemeines Kon)i! nach <twt Monstan) am Bodensee einzuberufen (1414). 3. Johannes Hus, ein geborener Bhme, cft>h owtecytrnfp ys* durch Kenntnisse, Beredsamkeit, reinen Waudel 54. Aus der Chronik des Konstanzer Konzils und glubigen Silm ausgezeichnet, wirkte Um von Richenthal. Gu^endorfer Handschrift jene Z^t Mit groem Erfolge als Universitts- lehrer und Pfarrer in Prag. Sein Freund Hieronymus von Faulfisch machte ihn mit den Schriften des Englnders John Wiclef bekannt, in welchen die weltliche Macht des Papsttums und mehrere kirchliche Einrichtungen scharf bekmpft waren. Da sich Hns diesen Ansichten anschlo und sie in eindrucksvollen Predigten darlegte, so verfeindete er sich mit den deutschen Professoren von Prag, die alle Gegner Wiclefs waren. Als nun Hns die Rechte der deutschen Studenten zugunsten der bhmischen beschrnken wollte, wanderten 4000 Studierende und Lehrende aus und grndeten die Uni-versitt Leipzig. Hus fuhr fort, in Wiclefs Sinn zu wirken und erregte dadurch nicht nur Aufsehen, sondern Unruhen, infolge deren er einen Verweis von dem Prager Erzbischof erhielt und dann vom Papste gebannt wurde. Da er aber gleichwohl immer greren Anhang' gewann, so wurde er, gegen Zusicherung freier Hin- und Herreise durch einen kaiserlichen Geleitsbrief, vor das Konstanzer Konzil geladen. *) Die Stadt und Brgerschaft berreichte dem Papst Johann Xxiii., der in der Pfalz" neben dem Mnster wohnte, wie dies auch beim Empfange des Kaisers alter Brauch war, vier Fchen mit welschem Wein, vier groe Fsser mit Elf ff er Wein und acht Fa, je mehr als ein halb Fuder haltend, mit Landwein; auerdem ein silbernes, bergoldetes Trinkfa. bertragung: Da dankte ihnen der Papst fest (sehr). Und (es) antworteten der Brgermeister und die Rte; sie wollten allweg thun, was Ihm und Sr. Heiligkeit Dienern lieb wre. Und (es) nahm der Auditor (der ppstliche Beamte, der zugleich als Dolmetscher diente) das silberne Geschirr und brachte es dem Papste. Da sandte der Papst herab durch (bei) denselben Auditor einen schwarzen seidenen Rock und schenkte ihn dem Brgermeister.

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 17

1889 - Leipzig : Freytag
17 95 Stze gegen den Abla an der Thre der Schlokirche zu Wittenberg an und erbot sich, dieselben gegen Tetzel und jedermann in einem ffentlichen Gesprche (Disputation) zu verteidigen. Er behauptete darin, da die Snden-Vergebung nur Gott zustehe und da der Ablakram auch der wahren Mei-nung des Papstes zuwider laufe. Diese Stze wurden in vierzehn Tagen in ganz Deutschland bekannt und erregten ein so gewaltiges Aufsehen, da man den Tag, an dem sie angeschlagen wurden (31. Oktober 1517), als den Geburtstag der Reformation bezeichnet. Als der Papst sich berzeugte, da es sich um mehr als um einen bloen Mnchsstreit handle, lud er den Luther zur Verantwortung nach Rom; der Kurfürst aber setzte es durch, da er in Deutschland verhrt wrde, und so mute er in Augsburg vor dem ppst-lichen Legaten, dem Kardinale Cajetan, erscheinen. Vergeblich suchte dieser hohe Kirchenfrst den im Mnchskleide vor ihm erschienenen Luther zum Widerrufe zu bewegen. Dieser beharrte daraus, da er nach seiner auf die heilige Schrift gegrndeten berzeugung gehandelt habe, und entwich, statt am nchsten Tage wiederzukommen, aus den Rat seiner Freunde nachts aus der Stadt. Darauf kam ein anderer Abgesandter des Papstes, der Kammer-Herr Karl von Miltitz, nach Sachsen, um dem Kurfrsten eine geweihte goldene Rose als Ehrengeschenk des Papstes zu berbringen. Bei dieser Gelegenheit unterredete er sich auf dem Schlosse zu Altenburg mit Luther und erhielt von diesem das Versprechen, den Streit ruhen zu lassen, wenn seine Gegner auch schwiegen. Bald daraus hielt aber der gelehrte und rede-gewandte Professor Eck von Ingolstadt ein ffentliches Streitgesprch (Dispu-tation) mit einem Freunde Luthers in Leipzig und ntigte diesen durch heftige Angriffe, auch daran teilzunehmen. Manche uerungen, die Luther in feiner Rede thctt, erklrte Eck fr Irrlehren, und auf sein Betreiben erlie der Papst eine Bulle, in welcher 41 Stze Luthers als ketzerisch ver-urteilt, die Verbrennung seiner Schriften geboten und er selbst mit dem Banne bedroht wurde, falls er uicht innerhalb sechzig Tagen widerrufe. Daraufhin that Luther (10. Dezember 1520) den khnen Schritt, da er, umgeben von Studeuten und Professoren Wittenbergs, vor dem Elsterthore die Bannbulle verbrannte. Damit hatte er und sein Anhang sich frmlich und fr immer vom Papste losgesagt. 3. Luther in Worms und auf der Wartburg. Mittlerweile war Kaiser Maximilian gestorben, und sein Enkel Karl, der zugleich König von Spanien war, als Karl V. gewhlt und in Aachen gekrnt worden (1520). Dieser schrieb auf das Jahr 1521 einen Reichstag nach Worms aus, auf welchem auch Luthers Sache entschieden werden sollte. Luther mute persnlich er-scheinen und erhielt vom Kaiser die Zusicherung freien Geleits. In Begleitung eines kaiserlichen Herolds und einiger Freunde reiste er nach Worms und kam am 16. April an. Schon am nchsten Tage wurde er vor die Reichs- Holdcrmann-S etzepfandt, Geschichtsbilder, Iii. 2

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 18

1889 - Leipzig : Freytag
Is Versammlung beschieden und hier vor allen Fürsten und hohen Vertretern des geistlichen und weltlichen Standes zum Widerrufe aufgefordert. Er erbat sich eine kurze Bedenkzeit und gab am nchsten. Tage die berhmte Erklrung ab, in der er sich auf sein Gewissen berief und mit dem Worte schlo: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen." Der Kaiser gab den Einflsterungen, mit welchen man ihn zun: Bruche des freien Geleites bewegen wollte, kein Gehr; er sagte vielmehr: Ich mag nicht, wie einst Kaiser Sigismund vor Hus, errten. Wenn auf der ganzen Welt keine Treue mehr zu siudeu wre, so mte sie beim Kaiser sein." Luther wurde mit sicherem Geleite entlassen und reiste wieder nach Sachsen. Vier Wochen spter aber wurde die Reichsacht der ihn und alle seine Anhnger verhngt. Er war inzwischen durch die Frsorge seines Kurfrsten in Sicherheit gebracht worden. Als er nmlich auf der Heim-reise durch den Thringer Wald fuhr, wurde er in der Nhe von Eisenach von verkappten Rittern berfallen und auf die Wartburg gebracht und so auf Anordnung seines hohen Gnners, des Kurfrsten, eine Zeitlang vor allen Nachstellungen gesichert. Zehn Monate verweilte Luther auf dem schn gelegenen, aber einsamen Schlosse; er nannte sich Junker Georg, trug ritter-liche Kleidung und ging manchmal auf die Jagd. Hier begann er auch das unsterbliche Werk einer bersetzung der Bibel in die deutsche Sprache. Das Neue Testament brachte er schon hier fertig (1522), die ganze heilige Schrift war erst 1534 vollendet. Da aber in Wittenberg Unruhen ausbrachen, indem Altre und Bilder zerstrt und anderer Unfug verbt wurde, so hielt es Luther uicht lnger auf der Wartburg aus; er eilte trotz Baun und Acht nach Wittenberg und stellte die Ordnung wieder her, indem er acht Tage hinter einander mit Ernst und Milde gegen die Unruhestifter predigte. Jetzt bildete sich die evangelische Kirche als eine von der katholischen Kirche nnab-hngige Religionsgemeinschaft in Lehre, Gottesdienst und Einrichtungen aus. 4. Dir Reichstage zu Speyer und Augsburg. Das Wormser Edikt gegen Luther und seine Anhnger kam nicht zur Ausfhrung; denn der Kaiser war in langwierige Kmpfe mit Frankreich verwickelt und meist von Deutsch-laud abwesend. Als jedoch im Jahre 1529 ein Friede zustande kam, setzten die katholischen Fürsten aus dem Reichstage zu Speyer den Beschlu durch, da die Acht gegen Luther erneuert und die Ausbreitung der Reformation verboten wrde. Seit dem Wormser Reichstage hatten sich aber die Anhnger- Luthers sehr vermehrt und fhlten sich jetzt stark genug, um Wider-spruch und Widerstand zu erheben. Die lutherischen Fürsten und vierzehn Reichsstdte protestierten, d. h. sie legten Verwahrung ein gegen jenen Beschlu der katholischen Mehrheit. Seitdem wurden sie und dann auch bald alle Anhnger der Reformation Protestanten genannt. Schon im folgenden Jahre (1530) wurde ein ueuer Reichstag zu Augsburg gehalten,
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